Ein Gartenhaus bauen – Hinweise und zu vermeidende Fehler
Im Sommer sitzen wir gerne so lange es geht draußen und genießen die warme, angenehme Luft. Wenn es dann ein wenig kälter wird, werden die Abende immer kürzer und man verschanzt sich aufgrund der Temperatur wieder ins Haus. Um nicht das ganze restliche Jahr im Wohnzimmer zu sitzen, bauen viele ein Gartenhaus. Dies kann vielfältig verwendet werden, zum einen kann es dazu dienen, gemütliche Stunden mit Freunden und Familie zu verbringen. Zum anderen kann es als Stauraum dienen, indem Gartenutensilien oder Pflanzen zur Überwinterung gelagert werden. Ein Gartenhaus hat in jedem Fall sehr viele Vorteile und kann durchaus eine Art Fluchtraum aus dem Alltag sein. Wir zeigen Ihnen, wie man ein Gartenhaus baut und welche Möglichkeiten Sie haben.
Ein selbstgemachtes Gartenhaus ist eine gute Alternative zu einem Gartenhaus von der Stange, das in Massen hergestellt wird. Man kann es individuell planen und für seine Zwecke optimieren. Natürlich dauert der Bau eines individuellen Gartenhauses ein wenig länger. Der Aufwand lohnt sich aber – Das Häuschen wird oft mehr als ein einfacher Geräteschuppen und wird schnell zum Lieblingsplatz für gemütliche Frühlingsabende.
Brauche Ich eine Baugenehmigung für das Gartenhaus?
Nervig aber wichtig: Wenn Sie den Bau eines Gartenhauses planen, sollten Sie vorab mit dem Bauamt klären, ob eine Baugenehmigung notwendig ist oder ob Mindestabstände zum Nachbarhaus einzuhalten sind. Wer dies nicht tut, muss unter Umständen das Häuschen nachher wieder abreißen. Pauschale Angaben können nicht gemacht werden, da die Regeln von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. Faktoren, die für die Baugenehmigung eine Rolle spielen, sind nicht nur die Größe des zukünftigen Gartenhauses, sondern auch die geplante Nutzung und der Standort des Häuschens. Eine Genehmigung kostet in etwa 50 Euro. Das Antragsformular kann im Internet ausgedruckt werden. Neben dem Bauantragsformular brauchen Sie in der Regel den Lageplan vom Grundstück mit dem voraussichtlichen Standort im Maßstab 1:500, eine Berechnung des umbauten Raumes, Grundrisszeichnungen vom zukünftigen Gartenhaus, eine Baubeschreibung mit einer Bauzeichnung im Maßstab 1:100 sowie Außenansichten und eine Schnittzeichnung vom Gartenhaus.
Falls Sie bei der Organisation dieser Unterlagen Hilfe brauchen, können Sie einen Architekten beauftragen, der die Skizzen und Pläne für Sie entwirft und Sie bei der Erhaltung der Baugenehmigung unterstützt.
Welches Fundament brauche ich für das Haus?
Wenn der Bauantrag genehmigt ist, stellt man sein Gartenhaus auf die grüne Wiese. So funktioniert das leider nicht. Nach ein paar Stürmen und der Kälte des Winters ist das Gartenhaus nur noch ein Häufchen Holz. Das Fundament des Gartenhauses ist daher sehr wichtig, um langfristig davon profitieren zu können. Es ist die Basis des Hauses und somit der wichtigste Bestandteil. Bei der Wahl des Fundamentes kommt es auf den Zweck des Gartenhauses an. Möchte man darin nur ein paar Gartenutensilien verstauen, dann reicht es grundsätzlich aus, den Boden zu begradigen und ein bisschen zu verdichten. Es ist aber anzuraten, auch bei dieser Form der Nutzung ein Plattenfundament zu legen. Dafür wird der Boden in der Größe des Objektes ausgegraben und mit Kies gefüllt. Auf die Kiesschicht werden dann Betonplatten gelegt, auf denen letztendlich das Gartenhaus stehen kann. Der Vorteil dieser Art des Fundamentes ist die relativ einfache und schnelle Herstellung.
Geht die Größe des Gartenhauses allerdings über einen klassischen Geräteschuppen hinaus und ist der Boden an der zu bebauenden Stelle weich, dann sollte man eher eine Fundamentplatte anlegen. Auch dazu wird ein Loch gegraben, welches allerdings mit Beton und Bewehrungsmatten gefüllt wird. Die Bewehrungsmatten verhindern, dass der Beton reißt. Hierbei handelt es sich um Matten aus Eisenstäben, die das Gewicht des Hauses auf das gesamte Fundament verteilen. Weiterhin ist eine Fundamentierung mit Streifenfundamenten denkbar. Hier wird der Beton in Streifen unter die späteren Wände vergossen. Zu guter Letzt erwähnen wir noch das Punktfundament, bei welchem der Beton punktuell gesetzt wird. Die Stempel, die das Gartenhaus stabilisieren, stehen auf diesem Fundamentpunkten.
Welches Holz wähle ich für mein Gartenhaus?
Bei der Wahl Ihres Holzes sollten sie unbedingt im Vornherein auf eine gute Qualität achten. Tun Sie dies nicht, kann es sein, dass die Holzbretter des Häuschens nach einiger Zeit reißen und das Haus anfängt, ein weniger ästhetisches Eigenleben zu führen. Daher müssen Sie vor dem Kauf die Eigenschaften des Holzes im Hinterkopf behalten. Holz hat viele positive Eigenschaften. Darunter zählen Elastizität, Belastbarkeit und Nachhaltigkeit. Wie alles im Leben, hat es aber auch seine Schwächen. Das Holz passt sich an die Luftfeuchtigkeit an, die es umgibt. Daher nimmt es permanent Feuchtigkeit auf und gibt es wieder ab. So verändert sich das Volumen des Holzes, was dazu führt, dass die Bretter an trockenen Tagen schmäler sind als an einem feuchten und nebligen Tag. Durchaus kann es bei langen Trockenperioden zu Risse im Holz kommen. Bei feuchterem Klima schließen sich diese Risse normalerweise wieder. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, qualitativ hochwertiges Holz zu kaufen, um im Nachhinein nicht mit allzu großen Veränderungen des Holzes leben zu müssen.
Wie pflege ich mein Gartenhaus?
Natürlich müssen Sie Ihr Gartenhaus pflegen, damit es gut erhalten bleibt. Nur weil Sie eine gute Holzqualität gewählt haben, heißt dies nicht, dass sich das Holz nicht verändert. Bei guter Holzqualität entwickelt sich das Holz ohne Pflege zu einem grauen, unschönen Material.
Deshalb braucht Holz in regelmäßigen Abständen Pflege. An feuchten Stellen kann sich Moos ansetzen und Schmutzflecken werden durch Staub und Regen erzeugt. Doch wie pflegt man ein Gartenhaus? Zuerst befreien Sie das Holz von oberflächlichem Schmutz wie Spinnweben, Staub und Vogelkot. Alte und minderwertige Farbe sollte mit einem Schwingschleifer entfernt werden. Danach kann man das Holz mit der ausgewählten Farbe streichen. Auch bei der Wahl der Farbe ist Vorsicht geboten. Die Atmung des Holzes darf dadurch nicht beeinträchtigt werden. Wählen Sie also eine spezielle offenporige Farbe. Holzschutzfarben und -lasuren schützen das Holz vor Sonneneinstrahlung und Nässe. Außerdem verhindert es das Eindringen von Pilzen wie beispielsweise Schimmel im Sommer.
Apropos Streichen: Fenster und Türen müssen häufiger gestrichen werden. Dabei muss man unbedingt darauf achten, dass man sowohl die Innen- als auch die Außenseite streicht. Tut man das nicht, verziehen sich die Fenster und lassen sich am Ende nicht mehr öffnen. Ein Austausch ist danach unerlässlich.
Werde ich Strom und Wasser in meinem Gartenhaus haben?
Wenn Sie Ihr Gartenhaus für gemütliche Abende nutzen wollen, dann möchten Sie natürlich auch nicht im Dunkeln sitzen. Wenn man nicht jedes Mal die Kabeltrommel hin und her schleppen möchte, dann sollte man über die Verlegung eines Erdkabels nachdenken. Von einem Sicherungsabgang des Wohnhauses wird dieses durch die Erde bis zum Gartenhäuschen verlegt und dort in kleinen Verteilerkästen auf die Sicherung gebracht.
Wenn man sich mit den Normen der Elektrotechnik nicht auskennt, muss hier der Rat einer Elektrofachkraft eingeholt werden. Bei unsachgemäßer Installation von Elektrizität kann es zu Kurzschlüssen und zu Bränden kommen, die eine Gefahr für die Bewohner und natürlich für das Gartenhaus darstellen. Alternativ könnten Sie auch mit Hilfe von Solarplatten ökologisch Strom erzeugen. Auch dafür sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.
Auch ein Wasserrohr kann sehr einfach durch das Erdreich bis zum Gartenhaus verlegt werden. Hierbei ist wichtig, dass das Rohr nicht rostet und es für Trinkwasser geeignet ist. Das Rohr sollte außerdem DVGW-geprüft sein und frostsicher verlegt werden. Um den Frost zu vermeiden, legen Sie das Rohr mindestens einen halben Meter unter die Erde.
Sie brauchen noch Hilfe? Ziehen Sie einen Architekten zu Rate, der Ihnen bei der Planung und Umsetzung helfen kann. Auf www.meinen-architekten-finden.com finden Sie einen passenden Architekten in Ihrer Nähe.